4 Tage – 4 Länder
Anfang Juli und Zeit für ein Abenteuer …
Es ist Freitagmorgen und mein Handy weckt mich um 03:30 Uhr. Am Abend zuvor hatte ich bereits alles vorbereitet und mein Rad für einen Kurztrip fit gemacht. Nach einem guten Frühstück habe ich meinen Drahtesel bepackt und bin um 05:00 Uhr gestartet. Mein Ziel war Basel in der Schweiz und da ich dafür nur 4 Tage Zeit hatte, wollte ich an Tag 1 soweit kommen wie irgendwie möglich.
Noch in der Dämmerung ging es dann zunächst von Salm in Richtung Densborn bis an die Kyll. Es war ein super Gefühl zu wissen, dass man nun 4 Tage nichts anderes macht, außer Essen, Schlafen und Fahrradfahren; endlich nochmal raus aus dem Alltagsstress.
Von Densborn ging es auf dem Kylltalradweg bis nach Erdorf. Hier musste ich den Radweg verlassen, da dieser in Richtung Trier aufgrund des Starkregens im Vorjahr noch gesperrt war.
Kurz hinter Erdorf hat mir ein Auto zugehupt; es war mein Vater auf dem Weg zu Arbeit :-).
Von Erdorf ging es hoch nach Bitburg und dann auf dem Nimsradweg über Irrel bis an die Sauer. An der Sauer ging es dann über eine kleine Fußgängerbrücke hinüber nach Luxemburg – Land Nr. 2 auf meiner Reise.
Mein weiterer Weg führte mich entlang der Sauer bis nach Wasserbillig, wo die Sauer in die Mosel mündet. Da es hier keine Brücke gibt, um wieder zurück nach Deutschland zu radeln, habe ich die Fähre von Wasserbillig nach Oberbillig genommen.
Zurück in Deutschland ging es dann lediglich ein paar Kilometer an der Mosel entlang in Richtung Konz. An der Saarmündung in Konz habe ich die Mosel dann hinter mir gelassen und mich für eine längere Zeit auf den Saar-Radweg begeben.
In Saarburg angekommen, habe ich in der schönen Altstadt eine kleine Pause eingelegt.
Immer weiter der Saar entlang ging es dann weiter über Mettlach und Merzig bis nach Saarlouis. Hier hatte ich ca. 150 km im Sattel hinter mir und der Tag war schon etwas weiter vorangeschritten.
Bei meinem Stopp in Saarlouis habe ich mir Gedanken gemacht, wo ich heute Nacht mein Lager aufschlagen könnte. Bei google maps habe ich in Saarbrücken einen kleinen Campingplatz für Kanu-Wanderer gefunden. Kurz dort angerufen, stand fest, dies ist mein Tagesendziel. Es ging also nochmal für ca. 20 km in den Sattel und weiter bis nach Saarbrücken.
Nach gut 170 km, Zelt aufbauen, Duschen und Einkaufen gehen, war ich dann so platt, dass ich um 20 Uhr tief und fest geschlafen habe 🙂
Tag 2 startete wieder bei traumhaftem Wetter. Nach dem Frühstück packte ich wieder alles zusammen und begab mich zurück auf’s Rad. Das heutige Vorhaben war es bis nach Strasbourg in Frankreich zu kommen.
Es ging zunächst immer noch weiter an der Saar entlang bis nach Weidesheim. Von hier an habe ich die Saar hinter mir gelassen und bin den Berg hinauf in den Nationalpark „Réserve nationale de chasse et faune sauvage de la Petite Pierre“. Dabei habe ich auch die Grenze nach Frankreich überquert und somit das 3. Land erreicht. Im Nationalpark ging es sehr oft auf und ab und die Sonne trug Ihren teil dazu bei, dass sich Tag 2 als sehr anstrengend erwies. Mit dem Nationalpark im Rücken habe ich irgendwann den Kanal „Canal de la Marne au Rhin“ erreicht. Der Radweg an diesem Kanal führte mich bis nach Strasbourg.
Es war Samstag und auf dem Radweg war einiges los. Bei einem kurzen Stopp an einer Schleuse haben sich dann einige Leute um mein Fahrrad versammelt und wollten wissen, wo ich schon überall war. Es war wohl sehr interessant sich all die Aufkleber anzusehen 🙂
Kurz vor Strasbourg hatte ich schon wieder gut 120 km absolviert und damit begonnen nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Der einzige Campingplatz den ich entdeckt hatte, hatte leider geschlossen. Einen Platz zum Wildcampen konnte ich leider nirgends finden. Alles war zugebaut oder es kam einem eine Straße in die Quere. Nach langem hin und her überlegen im Schatten einer Brücke, habe ich mich dann kurzfristig für eine Unterkunft in Strasbourg entschieden. Es war schließlich auch mein Geburtstag und da darf es dann auch mal etwas mehr Luxus sein 🙂
An Tag 3 ging es weiter bis nach Neuenburg am Rhein. Der Radweg führte mich etwas abwärts vom Rhein immer weiter in Richtung Süden.
Zwischendurch kamen mir 2 Radler entgegen, welche so aussahen, als ob Sie schon länger unterwegs waren. Es hat sich herausgestellt, dass es auch deutsche waren. Sie waren bereits seit einigen Wochen auf Tour und gerade auf dem Weg von der Atlantikküste zurück nach Hause. Eine schöne Begegnung.
Nach etwa 100 km führte mich eine Brücke zurück von Frankreich nach Deutschland. Kurz hinter Brücke war ich auch schon in Neuenburg am Rhein angekommen und hatte damit mein Tagesziel erreicht.
Ohne es vorher zu wissen, fand in Neuenburg am Rhein gerade das Nepomuk Fest statt; eins der ältesten Volksfeste in Badem-Württemberg. Nach 2 Bier und einer Stärkung auf dem Fest, ging es dann ab in die Unterkunft.
Tag 4, der letzte Tag meines Kurztrips. Es waren lediglich noch ca. 30 km bis nach Basel, daher habe ich es sehr entspannt angehen lassen.
Wie immer fühlt es sich großartig an, wenn man sich etwas vornimmt und das Ziel dann auch erreicht. Es war mal wieder ein kurzer Ausflug aus dem Alltag und 3 neue Länder für mein Fahrrad.
In Frankreich bin ich leider nicht fündig geworden, aber in der Schweiz konnte ich mein Fahrrad dann auch mit einem weiteren Meilenstein-Aufkleber und einer Fahne ausstatten.
Von Basel ging es ganz früh am nächsten Morgen mit dem Flixbus zurück in die Heimat.
Jetzt ist mein Fahrrad mittlerweile schon durch 11 verschiedene Länder gerollt. Mal schauen was noch folgt … 🙂
5 Gedanken zu „4 Tage – 4 Länder“
Exactly.
Hallo Stefan,
Du machst das alles genau richtig und wir wünschen Dir auch in den kommenden Jahre viele tolle Touren!
Dietmar & Raphaela
Vielen lieben Dank! 🙂
Hallo Stefan ,
Als Hobby Radfahrer weiß ich welche Körperliche und Physische Leistung hinter
einer solchen Tour stecken !!!
Ich Bewundere Dich Sehr dafür , und man fragt sich : Wie macht der das ? solche
Spitzenleistungen zu Erbringen .
Ich würde mich Freuen , bei weiteren Touren , Via Internet mitfahren zu dürfen .
Liebe Grüße aus Bitburg , Karl ,genannt Karlchen !
Hallo Karlchen,
danke für dein Kommentar!
Weitere Touren gibt es bestimmt 🙂
Viele Grüße, Stefan