Hauptstadt ade!

Am Montag ging es nach den Städteaufenthalten in Bari und Berlin nochmal zurück in den Radleralltag. In Berlin bin ich zunächst mit dem vollbepackten Rad durch das Brandenburger Tor und am Reichstag vorbei geradelt.

Als ich dann aus der Stadt herausgefunden hatte, hab ich mich auf dem Radweg „Berlin-Kopenhagen“ eingefunden. Dieser schlängelt sich um unzählige Seen herum und man radelt auch mal 20 km vor sich hin, ohne durch eine Ortschaft zu kommen.

Am zweiten Tag ab Berlin habe ich meine Route selbst gestaltet und bin nur hin und wieder auf den Radweg gestoßen. Es ging mitten durch die Mecklenburgische Seenlandschaft und den Müritz Nationalpark.

Unterwegs kamen mir hier und da andere Reiseradler entgegen und man hatte immer wieder kurz die Möglichkeit sich auszutauschen. Auch vor Supermärkten oder während meinen Radlerpausen wurde ich immer wieder von interessierten Leuten angesprochen. Am dritten Tag und ca. 60 km vor Rostock habe ich meinen Plan spontan geändert und habe mein Etappenziel Rostock durch Wismar ersetzt. Wismar ist ein kleines aber sehr belebtes Städtchen direkt an der Ostsee.

Am nächsten morgen war mein Plan von Wismar nach Hamburg zu radeln, insgesamt 125 km. Ich hatte den ganzen Tag Gegenwind aus Südwesten und durfte für die letzten 25 km auch nochmal in meine komplette Regenabwehrkleidung schlüpfen 🙂 Ganz schön kräftezehrend! In diesem Moment wünscht man sich das sonnige Wetter aus Süditalien zurück 🙂 Im Laufe des Tages ging es über die ehemalige innerdeutsche Grenze von der DDR in den Westen.

Um ca. 17:00 Uhr und nach 125 km kam ich dann triefend nass im Hostel in der Hamburger City an. Während der letzten Tage hab ich mich immer mehr mit dem Gedanken angefreundet die Reise auslaufen zu lassen und Richtung Eifel zurück zu radeln. Wenn ich das große Ganze mal betrachte, dann hatte ich trotz Corona echt noch Glück, dass ich überhaupt soweit und durch so viele Länder radeln durfte; Ungarn wäre ab dem 01.09. auch schon nicht mehr möglich. Und von einer deutschen Stadt zur anderen zu radeln, das war nun mal nicht der Plan; da fehlt einfach der Reiz etwas neues zu entdecken. Der Entschluss steht also fest: Ich radel zurück in die Heimat! Zwischen Hamburg und Salm liegen noch einige Hundert Kilometer – grob die Hälfte Deutschlands. Nun schaue ich mir mal an, was ich auf der weiteren Strecke noch so entdecken kann – Bis demnächst! Moin, Moin aus Hamburg!